Telefoninkasso

Neben Zahlungserinnerungen und Mahnungen spielt eine individuelle Inkassobearbeitung eine wichtige Rolle, wenn man erfolgreich offene Forderungen eintreiben lassen möchte. Wer auf die standarisierte Androhung einer Betreibung und ein mögliches Betreibungsverfahren verzichten möchte, muss mit seinem Schuldner häufig in persönlichen Kontakt treten. Standarisierte Mahnungen bringen in manchen Inkassofällen nicht den gewünschten Erfolg.

Verstreicht eine Zahlungsfrist nach der anderen, gilt es herauszufinden, warum der Kunde seine offenen Rechnungen nicht zahlt. Auf einen zahlungsunwilligen Schuldner sollte anders reagiert werden, als auf einen zahlungsunfähigen Schuldner. Beim Telefoninkasso kann der Gläubiger den Kunden genau darüber in Kenntnis setzen, welche negativen Folgen eine Nichtzahlung für ihn haben wird.

Kunden können über das telefonische Inkassogespräch zur sofortigen Zahlung oder zu Teilzahlungen motivieren. Ratenzahlungsvereinbarungen lassen sich treffen, sodass ein konkreter Zahlungsplan ein gerichtliches Mahnverfahren verhindern kann. Doch Telefoninkasso will gelernt sein! Hier sind Menschenkenntnis, juristisches Fachwissen und psychologisches Fingerspitzengefühl gefragt, wenn am Ende eine aussergerichtliche Lösung gefunden werden soll. Möchten Sie Schulden eintreiben lassen und einen Dienstleister für Inkasso beauftragen?

Inkassogespräch mit Plan

Wenn Gläubiger den Telefonhörer selbst in die Hand nehmen, belasten Emotionen oftmals das Telefonat und den Inkassoerfolg. Besser ist es, einen neutralen Mittler mit dem telefonischen Inkassogespräch zu beauftragen. Externe Inkassounternehmen, die mit dem Inkasso- und Mahnwesen beauftragt werden, führen auch ein professionelles Telefoninkasso durch.

6 Tipps für erfolgreiches Telefoninkasso

Ziele für sich klar definieren

Die Ziele des Inkassogesprächs sollten bereits zu Gesprächsbeginn von Ihnen klar formuliert sein: Welche Ziele habe ich? Welches Zahlungsziel möchte ich konkret erreichen? Welche Zahlungsfrist bin ich bereit zu gewähren?

Gesprächsbereitschaft beim Schuldner fördern

Vorwürfe über Nichtreaktionen auf Zahlungserinnerungen und Nichtzahlungen führen zu keinem Ergebnis. Appellieren Sie stattdessen an die ersehnte Schuldenfreiheit des Schuldners. Erklären Sie direkt zu Beginn, was Ihr Anliegen ist. Beispiel: „Es geht um die offene Rechnung vom…. . Hier möchte mit Ihnen gemeinsam eine Vereinbarung treffen.“

Ausreden nicht zulassen

Begegnen Sie Ausreden nicht mit Mitgefühl. Geben Sie nicht vor: „Sie sollen oder Sie müssen zahlen“. Nehmen Sie den Schuldner stattdessen mit ins Boot und fragen Sie: „Welche Lösung finden wir? Wie geht es jetzt weiter?“ Die Tatsache, dass Sie den Kunden mit zur Entscheidungsfindung hinzuziehen, steigert die Kooperationsbereitschaft in der Regel erheblich.

Keine Rückrufe zulassen

Verfolgen Sie Ihr Ziel in einem Gespräch. Lassen Sie keine Rückrufe zu.

Keine Beweise der Liquiditätsprobleme anfordern

Sie möchten Ihr Geld auf Ihrem Konto verbuchen und die finanzielle Lage Ihres Schuldners interessiert Sie dabei wenig. Zudem fühlt sich Ihr Kunde blossgestellt, wenn er seine finanziellen Einkünfte offen legen muss. Vereinbaren Sie eine Ratenzahlung kennt nur Ihr Schuldner die optimale Rate, die sich auch über Monate nachhaltig zahlen begleichen lässt. Vermeiden Sie Bedrohungen, Beleidigungen und Belehrungen – ziehen Sie stattdessen mit Ihrem Schuldner an einem Strang.

Schuldner verpflichten

Mit gezieltem Nachfragen können Sie Ihren Schuldner am Gesprächsende noch einmal zur Zahlung verpflichten. Sorgen Sie dafür, dass der Schuldner sein Wort hält. Folgende Fragen helfen Ihnen dabei:

• Wie überweisen Sie das Geld (Dauerauftrag/ Lastschrift)?
• Wann genau kommt das Geld?
• Kann ich mich darauf verlassen?

Ein professionelles Telefoninkasso kann eine Betreibung und vor allem Missverständnisse zwischen Schuldnern und Gläubigern verhindern.